火曜日, 4月 09, 2013

Dühring, E. (1867), "Marx, Das Kapital, Kritik der politischen Oekonomie, 1. Band, Hamburg, 1867", Ergänzungsblätter zur Kenntniß der Gegenwart, pp.182-6.

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参考:
http://www.emeraldinsight.com/journals.htm?issn=0144-3585&volume=29&issue=4&articleid=846205&show=html

Dühring, E. (1867), "Marx, Das Kapital, Kritik der politischen Oekonomie, 1. Band, Hamburg, 1867", Ergänzungsblätter zur Kenntniß der Gegenwart, pp.182-6.





Ergänzungsblätter zur Kenntnis der Gegenwart: 第 3 巻 - Google Play の書籍



182-186

デューリングの資本論第一巻書評









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Ergänzungsblätter zur Kenntnis der Gegenwart, 第 3 巻 182-186

(Schluß folgt.) Biarz, Das Kapital, Kritik der politischen Oekonomie, 1. Band, Hamburg 1867. — Das Unternehmen einer Kritik der politischen Oekonomie in einem auf 3 Bände berechneten Werk über das Kapital ist die Wiederaufnahme einer bisher fragmentarisch gebliebenen Veröffentlichung desselben Verfassers von 1859. In dem ersten Kapitel des vorliegenden ersten Bandes wird der Inhalt der älteren kleineren Schrift reproducirt. Ein vollständiges Urtheil ist vor der Einsicht der in Aussicht gestellten beiden weiterm Bände nicht möglich, was übrigens auch der Verfasser selbst für sich geltmd macht. Indessen soll an dieser Stelle nur eine Eharakteristik des im ersten Bande Gelieferten gegeben wcrbm. Was Darstellung und Untersuchungsmethode anbetrifft, so werden die Kenner der begelschen Logik die entsprechende Dialektik überall und durchgängig gehandhabt und den gesammten Stoff ökonomischer Theorie in den zugehörigm Formen vorfinden. Die strenge Anhänglichkeit an dieses logische Gerüst erstreckt sich bis auf die neuen Schlußfiguren Hegels, so daß z. B. der Kapitalbegriff selbst nach dem Schema 8 — (Geld—Waare—Geld) als Ergebniß eines dialektischen Prozesses dargestellt wird. In der Anwendung hegelscher Spekulation und Dialektik auf die Lehren der Nationalökonomie befindet sich der Verfasser in Uebereinstimmung mit dem Professor L. Stein in Wien, dessen sämmtliche Schriften bekanntlich auch im Gewände hegelscher Dialektik crschimeu sind. Uebrigms ist aber zwischen dem eben Genannten und dem im englischen Eril theoretisirendm Privatgelehrken wmig Verwandtschaft. Denn der letztere greift die gesammte bürgerliche Oekonomie an, die der erste« mit denselben methodischen Mitteln vertheidigt, — Das ganze Bestreben des vorliegenden neuen Werks gipfelt in der gänzlichen Verurtheilung der gegenwärtigen Produktionsweise, an welcher der Verfasser besonders die Rolle des Kapitalisten zu kennzeichnen versucht. Tic Ausbeutung der Arbeit durch das Kapital ist der Hauplgegenstand dieser neuen ,M'itik der politischen Oekonomie", Auf dieses Ziel laufen alle Begriffsbestimmungen




und etwa eingeführten neuen Unterscheidungen hinaus. Zunächst ist es der Begriff vom Kapital -selbst, welcher eine von der gewöhnlich überlieferten Oekonomie abweichende und eigenthümliche Fassung erhält. Diese Fassung ist jedoch nicht verständlich, ehe man nicht im Allgemeinen dm Boden kennt, auf welchem der Kritiker der politischen Oekonomie fußt. Es ist dies die von Adam Smith überlieferte und von Ricardo in weiterer Ausdehnung gehandhabte Vorstellung von 5er allgemeinen Ursache des ökonomischen Werths,

Dieser Werth ist im Sinne Adam Smiths das Ergebniß der in die producirten Artikel verwendeten und gleichsam hineingesteckten Arbeit, und diese Vorstellung vom Werth, die keineswegs unstreitig, sondcm ein Mcnschenalter hindurch von verschiedenen Seilen, zu allerletzt noch von Macleod angefochten worden ist, leitet den Verfasser in allen seinen Untersuchungen und dient ihm als Grundlage für alle seine Veranschlagungen und Schlüsse. Uni dieser Werthvorstellung möglichst eine exakte Form zu geben, nimmt er die abstrakte Arbeitszeit, die in die Artikel verwendet wird, zum Ausgangspunkt. Hiernach wird also der Werth jedes Artikels durch eine bestimmte Anzahl Arbeitstage oder Arbeitsstunden geinessen. Die intrikate Frage, wie denn nun der Werth der Arbeit selbst zu messen sei, wird durch eine Hinweisung auf die zur Erhaltung der Arbeit normal nothwendigen Unterhaltsmittel erledigt. Der Werth eines Arbeitstags soll demgemäß durch diejenige Arbeitszeit, z. B. 6 Stunden, bestimmt sein, welche in den Unterhaltsmitteln des Arbeiters für den Arbeitstag steckt. Der so gewonnene Begriff von nothwendiger Arbeit und Mehrarbeit wird alsdann zum Eckstein des Systems der Kritik. Greifen wir jedoch nicht vor und versichern wir uns erst über des Bersassers Meinung, was bei Kapital eigentlich zu denken sei.

Die Maaren, oder mit andern Worten die Verkehrsartikel können ihren Werth thatsächlich erst dadurch bekunden, daß sie einen Preis in Geld erhalten und alsdann als Repräsentanten von Geld, d. h. überhaupt als Werthe umlaufen und in der Produktion auch nur als solche Werthe maßgebend werden. In dieser Eigenschaft repräsmtiren sie abstrakte Werthsummen. In sofern nun die Cirkulation dieser Werthsummen oder mit andern Worten des Austausches von Geld gegen Geld mit Gewinnung eines Mehr der sich immer wiederholende Endzweck des ganzen Hergangs ist, gilt dem Verfasser das Geld oder der durch dasselbe dargestellte Werth als Kapital. Es ist also nach des Verfassers Anficht Kapital nicht

etwa irgend eine besondere Klasse ökonomisch erheblicher Gegenstände oder Werthe, sondern es ist ihm Kapital gradezu Alles, in sofern eö in der Form des Geldes oder Gelowerthes auf seine eigne Vermehrung hinarbeitet. — Indem diese Begriffsbestimmung des Kapitals von derjenigen der überlieferten Nationalökonomie abweicht und an die Stelle der Vorstellung von einem Werkzeug der Produktion die Idee einer Funktion, nämlich der Funktion der Selbstvermehrung des Geldes setzt, behauptet sie zugleich, daß die Erscheinung des Kapitals in dieser ihm eigenthiimlichen Rolle, ja überhaupt das Vorhandensein des Kapitals, an bestimmte geschichtliche Vorbedingungen gebunden und in der neuem Zeit erst vom 16. Jahrhundert zu datiren sei. Früher habe es eigentlich kein Kapital gegeben; denn die Voraussetzung der Existenz des Kapitals sei die Möglichkeit und Herrschaft des sich auf Grund der Arbeitsausbeutung vermehrenden Geldwerths. — Man sieht, daß hier der Verfasser denjenigen specifischen Begriff von Kapital vor Augm hat, welcher erst mit dn sogmannten Geldwirtbschaft, ja im höchsten Maße erst mit der ausgedehnteren Kreditwirthschaft zur Verwirklichung gelangt. An diese Begriffsbestimmung lehnt sich dann auch die Vorstellung von dem an, was der Verfasser kapitalistische Produktionsweise nmnt, und was er theils logisch zu analysirm, theils, wie dies die dialektische Methode mit sich bringt, zugleich historisch zu entwickeln und zu beschreiben versucht. Die Grundanschauung ist hier folgende. Die Produktionsweise durch Vermittlung und unter der Herrschaft des Kapitals setzt Arbeiter voraus, die im juristischen Sinne des Worts frei find und daher ihre Arbeit als Waare zu verkaufen haben. Auf der andem Seite müssen die Vertreter des Kapitals im Stande sein, diese Arbeit, zwar nicht unter ihrem Werth, aber wohl weit unter ihrer Ergiebigkeit an Werthm zu kaufen. Das Verhältnih, in welchem eine derartige „Auspressung" der Arbeit möglich ist, wird nun aber nach des Verfassers Ansicht sofort mit der Existenz einer freien, aber besitzlosen Arbeit einerseits und eines Besitzes am Grund und Boden und an den Arbeitsmitteln andererseits unbeugsam gegeben. Die Abhängigkeit des Arbeiters vom Kapital und die Notwendigkeit der Ausbeutung sind eine reine Konsequenz des angedeuteten gesellschaftlichen Verhältnisses. Diese kapitalistische Produktionsart soll jedoch keine ewige Nonn, sondern nur eine historische Phase fein. Das Kapital in dem srecifischen Sinne, in welchem es der Verfasser versteht, soll durch eine geschichtliche Metamorphose des gegenwärtigen Eiaenthums gänzlich verschwinden. Die Notwendigkeit dieses Verschwindens soll sich aus dem Entstehungs- und Bildungsprincip des Kapitals selbst ergeben. Hiemach könnte man, ohne der Meinung des Verfassers Eintracht zu thun, sagen, daß er den Todeskeim des Kapitals und der kapitalistischen Produktionsweise bereits in dem Zeugungsakt desselben sucht. Auch entspricht eine solche Anschauung von dem Gesetz der geschichtlichen Hergänge völlig der zu Grunde liegendm natur- und geschichtsphilosophischen Idee. Sie entspricht außerdem der fpcciellm Art von zugleich subjektiver und objektiver Logik, die der Verfasser regelmäßig im Auge hat. In unserer modernen Phrase ausgedrückt, soll also die „Logik der Thatsachen" in Rücksicht auf Entstehung und Untergang der vom Kapital beherrschten Produktion genau dem Satze entsprechen, daß das Lebensprincip einer natürlichen und geschichtlichen Erscheinung auch zugleich ihr Todesprincip sei. Die Perspektive auf die Entthronung des Kapitals ergibt sich daher dem Verfasser durch die Untersuchung der Art und Weise, wie die kapitalistische Machthaberschaft entstanden sei, sich vermehrt habe, sich gegenwärtig steigere und die ihr abgesteckten Grenzen erreiche.

Zunächst handelt es sich um die Entwicklung der Nahrungs- und Lebensbedingung des Kapitals. Es nährt sich nach des Verfassers Ansicht von jenem Mehr, welches der Arbeiter an Tauschwerthen über den Tauschwert!) seiner eigenen Arbeit hinaus prodncirt, oder mit andern Worten von demjenigen Theil der Arbeit, für welche der Arbeiter nicht bezahlt wird. Diese unentgeltliche Arbeit wird von dem Verfasser als sehr beträchtlich veranschlagt und er hat im Allgemeinen hierbei ein VerhSltniß vor Augen, bei welchem der Arbeiter höchstens die Hälfte seiner Arbeitszeit für sich, die andere Hälfte aber unentgeltlich für das Kapital arbeitet. Die Arbeitszeit eines Arbeitstages wird auf diese Weife in zwei veränderliche Bestandtheile zerlegbar. Der eine Bestandtheil ist diejenige Arbeitszeit, die der Arbeiter für seine Erhaltung und für die Reproduktion feines Standes unter allen Umständen selbst nöthig haben würde. Sic bestimmt den Werth oder Preis der Arbeit auf dem Arbeitsmarkt; denn Arbeit und Arbeiter sind eine Waarc, deren Werth oder Preis nach ProduMons- und Reproduktionskosten bestimmt sind. Der andere Beftandtheil der Arbeitszeit des Arbeitstages wird nun im Interesse des Kapitalisten aus verschiedenen Gründen theils absolut, theils relativ vergrößert werden können. Der- Verfasser untersucht

diese Größenveränderungen und Verschiebungen der beiden Bestandtheile mit specieller Rücksicht auf die englischen Stundcngesetze. Er zeigt, wie die gesetzliche Abkürzung der Länge des Arbeitstages auf 12 und später 10 Stunden die Ausbeutungsencrgic anstachelt, an Intensität der Arbeitsstunde zu gewinnen, was an der Anzahl verloren gegangen ist. Alle Maschinerie wird, so weit es irgend möglich ist, auf ein schnelleres Tempo eingerichtet, und der Arbeiter, der seine Thätigkeit nach ihren Bewegungen einrichten muß, hiedurch zu einem Mehr von Leistung innerhalb derselben Zeit genölhigt. Die „Auspressung" von Mehrarbeit zu Gunsten des Kapitals hat nun zwar äußerliche und so zu sagen ertensive Schranken in dem Stundcngesetz; allein sie versteht in diesem engeren Spielraum schließlich mehr heraus zre kapitalisircn und den Arbeiter besser bis auf das letzte Theilchen seiner möglichen Kraftausgabe auszunutzen als sonst. Diese Behauptung wird natürlich unbeschadet der absoluten Grenzen einer solchen intensiveren Ausbeutung aufgestellt. — Von einer ganz andern Seite her ergibt sich eine neue Art der Steigemng der unbezahlten Arbeitszeit. Indem nämlich die Unterhaltskosten durch die verbesserten Produktionsmethoden oder sonst durch irgend welche Ursachen sinken, wird die Anzahl Arbeitsstunden, die auf Erhaltung und Reproduktion des Arbeiters zu verrechnen ist, geringer; aber dieser Umstand ist kein Vortheil sür den Arbeiter, da er nicht ihm, sondern dem Kapitalisten zu Gute kommt. Werden die Lebensmittel billiger, d. h. ist ein geringeres Quantum von Arbeit zu ihrer Beschaffung genügend, so sinkt der Werth und Preis der Arbeit. Das Material, mit welchem die Arbeitsmaschine im Gange oder mit andern Worten beim Leben zu erhalten ist, ist selbst mit geringeren! Arbeitsaufwand zu produciren. Hiemach ist die Arbeit und der Arbeiter selbst billiger zu produciren, und es bleibt ein größerer Theil seiner Arbeitszeit oder Leistungsfähigkeit zur Disposition des Kapitaliften. Das Verhältniß ist in der Hauptsache dasselbe wie bei einer Maschine, bei welcher man volkswirthschaftlich sorgfältig zwischen dem, was sie gekostet hat und kostet, und zwischen dem, was sie leistet? unterscheiden muß. Was der Arbeiter kostet und was er leistet, — das sind zwei ganz verschiedene Wcrthgrötzen, dcrm Verhältniß den „Ausbeutungsgrad" erkennen läßt. — Es sei hier noch bemerkt, daß dieses bisher reproducirte Raisonnement dcS Verfassers auf der Voraussetzung der unbeschränkten Gültigkeit der ricardo'schen Ansicht von der Regelung des Arbeitslohns durch die Unterhaltskostm beruht. Dieses sogenannte Lohngesetz Ricardas ist jedoch bekanntlich nicht unstreitig. Namentlich macht es die Erklärung der Verbesserung der Lebensweise und der Veränderungen in dem Begriff der nothwendigen Unterhaltsmittel schwierig. Der Verfasser versucht zwar eine derartige Erklärung, beruft sich aber dabei ohne weitere Analyse aus Sitte und geschichtliche Umgestaltungen der Gmußmittel. Von Interesse sind in der Besprechung des Arbeitstages die Hinweisungen auf die thatsächlicheBeschaffmhcitdesmglischmFabriklcbms und besonders die Anführungen aus dm Berichten der Fabrikinspektoren. Auch die Auseinandersetzungen über Weiber- und Kinderarbeit, sowie die entschiedene Art, in welcher der Verfasser die voNswirthfchaftlichen und socialen Wirkungen der Einführung dieser neuen Arbeitsfaktorcn bloßlegt, find geeignet, die höchst einseitigen Anschauungen zu beschränken, die über diesen Hergang bei uns umlaufen. Nach des Verfassers Ansicht werden Werth und Preis der Arbeit durch die Einführung der Weiber- und Kinderarbeit gerade um so viel erniedrigt, daß jetzt die ganze Familie arbeiten muh, wo früher der Mann allein ausreichend war. Die Arbeit des letzteren ist um so viel entwerthet, als die Arbeit seiner Familie Werth ist; mit an'deren Worten, der Werth der Arbeit deS Mannes war früher dem Werth der gegenwärtigen Arbeit der ganzen Familie gleich. In beiden Fällen wird nur das Leben und die Erhaltung beim Leben erarbeitet; das eine Mal geschieht es bloß durch die Arbeit des Mannes, das andere Mal, nämlich in dem neuen Zustande, ist dazu die Anspannung der ganzen Familie erforderlich. Der wirkliche Produktionsvortheil oder mit einem Wort die Mehrarbeit kommt nach dieser Vorstellungsart ausschließlich dem Kapital zu Gute, welches überhaupt nur zufälliger Weise und gelegentlich, aber keineswegs principiell dasselbe Interesse mit der Arbeit hat.

Durch diese und andere Untersuchungen ge: langt der Verfasser zu dem Ergebniß, daß die koncentrirende und absorbirende Kraft des Kapitals mit geschichtlicher Nothwendigkeit Alles außer sich selbst in Proletariat verwandle und eine allgemeine Hörigkeit der Massen begründe, ja diese Mafien selbst erst in dieser Eigenschaft in weiterem Umfange erzeuge. Indem das Kapital durch VerMittelung des Großbetriebs die kleineren und mittleren Existenzen vernichtet, führt es zu einer innner mehr zugespitzten Oligarchie. Hiermit werden sein Reich und seine Herrschaft selbst immer mehr dem Punkte entgegengeführt, bei welchem die Erpropriation der kapitalistischen Oligarchen eine geschicht

liche Aufgabe von geringerer Schwierigkeit ist, als eS ursprünglich die Expropriation der großen Zahl kleiner Besitzer und fclbstständiger, mit eigenen Mitteln ausgerüsteter Arbeiter gewesen sei. Die historische Skizze der ursprünglichen Kapitalbildung gehört zu den lesenswerthesten Partien des vorliegenden Bandes. Der Verfasser stellt hier die bekannte Gcmüthlichkeit bloß, deren Anschauungsweise das Kapital und den Kapitalismus aus besonderem Fleiß einzelner Gesellschaftselemente entstehen läßt. Er rekurrirt mit Recht auf Erklärungen aus der mechanischen Gewalt der Uebcrmacht, also auf Untcnversungen, und veranschaulicht den Hergang der Eigenthumsveränderungeu in einer weit sachgemäßeren Art, als es gewöhnlich geschieht! Wie immer nimmt er England als Normalbeispiel und versucht die großm Enteignungsvorgänge der letzten vier Jahrhunderte in ihrer volkswirthschaftlichen und socialen Bedeutung detaillirt darzulegen. Die gewaltsamen Konsolidationen des Grundbesitzes, die entsprechende Vertreibung der klemm Existenzen, die Verwandlung bloßer Fcudalrechtc in modernes Eigcnthum, femer die Vereinigung der  isolirtcn Arbeit in Manufakturen und ähnliche Hergänge werdm als die Bildungsfaktoren des Proletariats charakterisirt. Die Grundidee ist hierbei, daß die Entstehung des Kapitals auf eine in großm Dimmsionen und der Regel nach gewaltsam vollzogene Trennung des Arbeitenden von den Arbeitsmitteln, seien diese Grund und Boden oder etwas Anderes' zurückzuführen sei. Die modeme Kolonisation dient schließlich als gegenwärtiges Beispiel des in Europa zum größten Theil vollendeten Prozesses. Die Schwierigkeiten der Kolonisation beständen hauptsächlich in der Nothwendigkeit, dm eingesessenen Arbeiter zum Proletarier und Lohnarbeiter zu machen, ihn aus seinen bisherigen Produktionsund Versorgungsverhällnissen hinauszudrängen und unter das kapitalistische Regime mit seinen ursprünglich unumgänglichen sehr entschiedenen Polizeimaßregeln zu beugen.' Mit dem Export von Arbeitern sei es nicht immer gethan, da sich nicht immer auch zugleich die kapitalistische Produktionsweise und ihre ursprüngliche Wurzel, die Herrschaft garantirende Polizei mit exportirm lasse. In dm modernen Zuständen habe diese Polizei, welche dm Arbeiter in schwere Abhängigkeit hineinzwängte, sich schließlich, nachdem sie ihr Werk gethan, selbst zum größten Theil überflüssig gemacht, woraus sich z. B. die Aufhebung der Antikoalitionsgesctze erkläre. In den Kolonim sei es aber anders. Dort lasse sich jenes erste Stadium, die große Expropriation, studiren, derm geschichtliche Konsequenz sür uns eine andere viel leichtere Expro

priation der Wenigm und die Verwandlung des
Privateigenthums in gesellschaftliches Eigenthum 
sein werde. Mit dieser socialistischen Perspektive
ist die aus dem vorliegenden Bande ersichtliche
Anschauung des Verfassers gekennzeichnet.
              Dr. Dühring.




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  http://books.google.co.jp/books?id=uXhMAAAAMAAJ&pg=PA181&dq=Anschauung++des++gekennzeichnet.++duhring&hl=ja&output=text

(Schluß folgt.) Marx, Das Kapital, Kritik der'politischen Oelonomie, 1. Band, Hamburg 1867. — Das Unternehmen einer Kritik der politischen Oelonomie in einem auf 3 Bände berechneten Werk über das Kapital ist die Wiederaufnahme einer bisher fragmentarisch gebliebenen Veröffentlichung desselben Verfassers von 1359. In dem erstell Kapitel des vorliegmdm ersten Bandes wird der Inhalt der älteren kleineren Schrift reproducirt. Ein vollständiges Urtheil ist vor der Einsicht der in Aussicht gestellten beiden weiteren Bände nicht möglich, was übrigens auch der Verfasser selbst für sich geltend macht. Indessen soll an dieser Stelle nur eine Charakteristik des im ersten Bande Gelieferten gegeben werden. Was Darstellung und Untersuchungsmethode anbetrifft, so werden die Kmner der hegelschm Logik die mtsprechende Dialektik überall und durchgängig gehandhabt und dm gesammtm Stoff ökonomischer Theorie in dm zugehörigen Formen vorfinden. Die strenge Anhänglichkeit an diefcs logische Gerüst erstreckt sich bis auf die »mm Schlußfiguren Hegels, so daß z. B. der Kapitalbegriff selbst nach dem Schema s —v—« (Geld—Waare—Geld) als Ergebnih eines dialektischen Prozesses dargestellt wird. In der Anwendung hegelscher Spekulation und Dialektik auf die Lehren der Nationalökonomie befindet sich der Verfasser in Ucbereinstimmung mit dem Professor L. Stein in Wien, dessen sämmtlichc Schriften bekanntlich auch im Gewände hegelschei Dialektik erschienen sind, Ucbrigcus ist aber zwischen dem eben Genannten und dem im englischen Eril lheoretisirendm Privatgelehrten wenig Verwandtschaft. Denn der letztere greift die gesammte bürgerliche Oekonvmic an, die der erste« mit denselbm methodischen Mitteln vertheidigt, — Das ganze Bestreben des vorliegenden neum Werks gipfelt in der gänzlichen Vcrurtheilung der gegenwärtigen Produktionsweise, an welcher der Verfasser besonders die Rolle des Kapitalisten zu kennzeichnen versucht, Tic Ausbeutung der Arbeit durch das Kapital ist der Hauplgegenstand dieser neuen „Kritik der politischen Oelonomie". Auf dieses Ziel laufen alle Begriffsbestimmungen und etwa eingeführtm neuen Unterscheidungm hinaus. Zunächst ist es der Begriff vom Kapital selbst, welcher eine von der gewöhnlich überlieferten Ökonomie abweichende und eigmthümliche Fassung erhält. Diese Fassung ist jedoch nicht verständlich, ehe man nicht im Allgemeinen den Boden kennt, auf welchem der Kritiker der politischen Oekonomie fußt. Es ist dies die von Adam Smith überlieferte und von Ricardo in weiterer Ausdehnung gehandhabte Vorstellung von der allgemeinen Ursache des ökonomischen Werths.

Dieser Werth ist im Sinne Adam Smiths das Ergebniß der in die producirten Artikel verwendeten und gleichsam hineingesteckten Arbeit, und diese Vorstellung vom Werth, die keineswegs unstreitig, sondern ein Mcnschenalter hindurch von verschiedenen Seilen, zu allerletzt noch von Macleoo angefochten worden ist, leitet den Verfasser in allen seinen Untersuchungen und dient ihm als Grundlage für alle seine Veranschlagungen und Schlöffe. Um dieser Werthvorstellung möglichst eine exakte Form zu gebm, nimmt er die abstrakte Arbeitszeit, die in die Artikel verwendet wird, zum Ausgangspunkt. Hiemach wird also der Werth jedes Artikels durch eine bestimmte Anzahl Arbeitstage oder Arbeitsstunden gemessen. Tie intrikate Frage, wie denn nun der Werth der Arbeit selbst zu messen sei, wird durch eine Hinweisung auf die zur Erhaltung der Arbeit normal nothwendigen Unterhaltsmittel erledigt. Der Werth eines Arbeitstags soll demgemäß durch diejenige Arbeitszeit, z. B. ö Stunden, bestimmt sein, welche in dm Untcrhaltsmitteln des Arbeiters für den Arbeitstag steckt. Der so gewonnene Begriff von nothwmdiger Arbeit und Mehrarbeit wird alsdann zum Eckstein des Systems der Kritik. Greifen wir jedoch nicht vor und versichern wir uns erst über des Verfassers Meinung, was bei Kapital eigentlich zu denken sei.

Die Waarm, oder mit andern Worten die VerkehrSartikel können ihren Werth thatsächlich «st dadurch bekunden, daß sie einen Preis in Geld erhalten und alsdann als Repräsentanten «on Geld, d. h. überhaupt als Werths umlaufen und in der Produktion auch nur als solche Werthe maßgebend werden. In dieser Eigenschaft repräfmtirm sie abstrakte Werthsummm. In sofern nun die Cirkulation dieser Werthsummm oder mit andern Worten des Austausches von Geld gegen Geld mit Gewinnung eines Mehr der sich immer wiederholende Endzweck des ganzen Hergangs ist, gilt dem Verfasser das Geld oder der durch dasselbe dargestellte Werth als Kapital. Es ist also nach des Verfassers Ansicht Kapital nicht

etwa irgend eine besondere Klasse ökonomisch erheblicher Gegenstände oder Werthe, sondem es ist ihm Kapital gradezu Alles, in sofern eS in der Form des Geldes oder Geldwerthes auf feine eigne Vermehrung hinarbeitet. — Indem diese Begriffsbestimmung des Kapitals von derjenigen der überlieferten Nationalökonomie abweicht und an die Stelle der Vorstellung von einem Werkzeug der Produktion die Idee einer Funktion, nämlich der Funktion der Selbstvermehrung des Geldes setzt, behauptet sie zugleich, daß die Erscheinung des Kapitals in dieser ihm cigcnthiunlichen Rolle, ja überhaupt das Vorhandensein des Kapitals, an bestimmte geschichtliche Vorbedingungm gebunden und in der neuem Zeit erst vom 16. Jahrhundert zu datiren sei. Früher habe es eigentlich kein Kapital gegebm; denn die Voraussetzung der Existenz des Kapitals sei die Möglichkeit und Herrschaft des sich auf Grund der Arbeitsausbcutung vermehrenden Geldwerths. — Man sieht, daß hier der Verfasser dmjmigm specisischm Begriff von Kapital vor Augm hat, welcher erst mit der sogmanntm Gcldwirthschaft, ja im höchsten Maße erst mit der ausgedehnteren Kreditwirthschaft zur Verwirklichung gelangt. An diese Begriffsbestimmung lehnt sich dann auch die Vorstellung von dem an, was der Versasser kapitalistische Produktionsweise nmnt, und was er theils logisch zu analysirm, theils, wie dies die dialektische Methode mit sich bringt, zugleich historisch zu entwickeln und zu beschreiben versucht. Die Grundanschauung ist hier folgmde. Die Produktionsweise durch Vermittlung und unter der Herrschaft deS Kapitals setzt Arbeiter voraus, die im juristischen Sinne des Worts frei sind und daher ihre Arbeit als Waare zu verkaufen haben. Auf der andern Seite müssen die Vertreter des Kapitals im Stande fein, diese Arbeit, zwar nicht unter ihrem Werth, aber wohl weit unter ihrer Ergiebigkeit an Werthm zu kaufen. Das Verhältniß, in welchem eine derartige „AuSpressung" der Arbeit möglich ist, wird nun aber nach des Verfassers Ansicht sofort mit der Existenz einer freien, aber besitzlosen Arbeit einerseits und eines Besitzes am Grund und Boden und an den Arbeitsmitteln andererseits unbeugsam gegebm. Die Abhängigkeit des Arbeiters vom Kapital und die Nothwendigkeit der Ausbeutung sind eine reine Konsequmz des angedeuteten gesellschaftlichen Verhältnisses. Diese kapitalistische Produktionsart soll jedoch keine ewige Norm, sondem nur eine historische Phase sein. Das Kapital in dem specisischm Sinne, in welchem es der Verfasser versteht, soll durch eine geschichtliche Metamorphose des gegenwärtigen Eigenthums gänzlich verschwinden. Die Notwendigkeit dieses Verschwindens soll sich auS dein Entstehung?- und Bildungsprincip des Kapitals selbst ergeben. Hiernach könnte man, ohne der Meinung des Verfassers Eintracht zu thun, sagen, daß er den Todeskeim des Kapitals und der kapitalistischen Produktionsweife bereits in dem Zeugungsakt desselben sucht. Auch entspricht eine solche Anschauung von dem Gesetz der geschichtlichen Hergänge völlig der zu Grunde liegenden natur- und geschichtsphilosophischen Idee. Sie entspricht außerdem der spcciellen Art von zugleich subjektiver und objektiver Logik, die der Verfasser regelmäßig im Auge hat. In unserer modernen Phrase ausgedrückt, soll also die „Logik der Thatsachen" in Rückficht auf Entstehung und Untergang der vom Kapital beherrschten Produktion genau dem Satze entsprechen, daß das Lebmsprincip einer natürlichen und geschichtlichen Erscheinung auch zugleich ihr Todesprincip sei. Die PerspeNive auf die Entthronung deS Kapitals ergibt sich daher dem Verfasser durch die Untersuchung der Art und Weise, wie die kapitalistische Machthaberschaft entstanden sei, sich vermehrt habe, sich gegenwärtig steigere und die ihr abgesteckten Grenzm erreiche.

Zunächst handelt es sich um die Entwicklung der Nahrungs- und Lebensbedingung des Kapitals. Es nährt sich nach des Verfassers Ansicht von jenem Mehr, welches der Arbeiter an Tauschwerthen über dm Tauschwcrth seiner eigenm Arbeit hinaus producirt, oder mit andern Worten von demjenigen Theil der Arbeit, für welche der Arbeiter nicht bezahlt wird. Diese unentgeltliche Arbeit wird von dem Verfasser als sehr beträchtlich veranschlagt und er hat im Allgemeinen hierbei ein Verhältnis vor Augen, bei welchem der Arbeiter höchstens die Hälfte, seiner Arbeitszeit für sich, die andere Hälfte aber unentgeltlich für das Kapital arbeitet. Die Arbeitszeit eines Arbeitstages wird auf diese Weise in zwei veränderliche Bestandtheile zerlegbar. Der eine Bestandteil ist diejmige Arbeitszeit, die der Arbeiter für seine Erhaltung und für die Reproduktion seines Stande« unter allen Umständen selbst nöthig haben würde. Sie bestimmt den Werth oder Preis der Arbeit auf dem Arbeitsmarkt; denn Arbeit und Arbeiter find eine Waare, deren Werth oder Preis nach Produktions- und Reproduktionskosten bestimmt sind. Der andere Bestandtheil der Arbeitszeit des Arbeitstages wird nun im Interesse des Kapitalisten aus verschiedenen Gründen theilö absolut, theils relativ vergrößert werden können. Der Verfasser untersucht

diese GrößenverLnderungen und Verschiebungen der beidm Bestandtheile mit speciellcr Rücksicht auf die englischen Stundmgcsetze. Er zeigt, wie die gesetzliche Abkürzung der Länge des Arbeitstages auf 42 und später 10 Stunden die Ausbeutungsenergie anstachelt, an Intensität der Arbeitsstunde zu gewinnen, was an der Anzahl verloren gegangen ist. Alle Maschinerie wird, so weit es irgend möglich ist, auf ein schnelleres Tempo eingerichtet, und der Arbeiter, der seine Thätigkeit nach ihren Bewegungen einrichten muh, hiedurch zu einem Mehr von Leistung innerhalb derselben Zeit genöthigt. Die „Auspressung" von Mehrarbeit zu Gunsten des Kapitals hat nun zwar äußerliche und so zu sagen ertensive Schranken in dem Stundengesetz; allein sie versteht in diesem engeren Spielraum schließlich mehr heraus zu kapitalisiren und den Arbeiter besser bis auf dsS letzte Theilchen seiner möglichen Kraftausgabe auszunutzen als sonst. Diese Behauptung wird natürlich unbeschadet der absoluten Grenzen einer solchen intensiveren Ausbeutung aufgestellt. — Von einer ganz andern Seite her ergibt sich eine neue Art der Steigerung der unbezahlten Arbeitszeit. Indem nämlich die Unterhaltskosten durch die verbesserten Produktionsmcthoden oder sonst durch irgend welche Ursachen sinken, wird die Anzahl Arbeitsstunden, die auf Erhaltung und Reproduktion des Arbeiters zu verrechnen ist, geringer; aber dieser Umstand ist kein Vortheil für den Arbeiter, da er nicht ihm, sondern dem Kapitalisten zu Gute kommt. Werden die Lebensmittel billiger, d. h. ist ein geringeres Quantum von Arbeit zu ihrer Beschaffung genügend, so sinkt der Werth und Preis der Arbeit. Das Material, mit welchem die Arbeitsmaschine im Gange oder mit andern Worten beim Lcbm zu erhalten ist, ist selbst mit geringcrem Arbeitsaufwand zu produciren. Hiernach ist die Arbeit und der Arbeiter selbst billiger zu produciren, und es> bleibt ein größerer Theil seiner Arbeitszeit oder Leistungsfähigkeit zur Disposition des Kapitaliften. Das VcrhSltniß ist in der Hauptsache dasselbe wie bei einer Maschine, bei welcher man volkswirthschaftlich sorgfältig zwischen dem, was sie gekostet hat und kostet, und zwischen deni, was sie leistet, unterscheiden muß. Was der Arbeiter kostet und was cr leistet, — das  sind zwei ganz verschiedene Wcrthgrößen, derm Verhältniß den „Ausbeutungsgrad" erkennen läßt. — Es sei hier noch bemerkt, daß dieses bisher reproducirte Raisonnemcnt deS Verfassers auf der Voraussetzung der unbeschränkten Gültigkeit der ricardo'schen Anficht von der Regelung deS Arbeitslohns durch die Unterhalts,





koftm beruht. Dieses sogmannte Lohngesetz Ricardo'? ist jedoch bekanntlich nicht unstreitig. Namentlich macht es die Erklärung der Verbesserung der Lebensweise und der Veränderungen in dem Begriff der nothwendigen Unterhaltsmittel schwierig. Der Verfasser versucht zwar eine derartige Erklärung, beruft sich aber dabei ohne weitere Analyse auf Sitte und geschichtliche Umgestaltungen der Smußmittel. Von Interesse sind in der Besprechung des Arbeitstages die Hinweisungcn auf die thatsächlicheBeschaffenheit des englischen Fabriklebens und besonders die Anführungen aus den Berichten der Fabrikinspektoren. Auch die Auseinandersetzungen über Weiber- und Kinderarbeit, sowie die entschiedene Art, in welcher der Verfasser die volkswirthschaftlichm und socialen Wirkungen der Einführung dieser neuen Arbeitsfaktoren bloßlegt, find geeignet, die höchst einseitigen Anschauungen zu beschränken, die über diesen Hergang bei uns umlaufen. Nach des Verfassers Ansicht werden Werth und Preis der Arbeit durch die Einführung der Weiber- und Kinderarbeit gerade um so viel erniedrigt, daß jetzt die ganze Familie arbeiten muß, wo früher der Mann allein ausreichend war. Die Arbeit des letzteren ist um so viel entwerthet, als die Arbeit seiner Familie Werth ist; mit anderen Worten, der Werth der Arbeit des Mannes war früher dem Werth der gegenwärtigen Arbeit der ganzen Familie gleich. In beiden Fällen wird nur das Lebm und die Erhaltung beim Leben erarbeitet; das eine Mal geschieht es bloß durch die Arbeit des Manne?, das andere Mal, nämlich in dem neuen Zustande, ist dazu die Anspannung der ganzen Familie erforderlich. Der wirkliche Produktionsvortheil oder mit einem Wort die Mehrarbeit kommt nach dieser Vorstellungsart ausschließlich dem Kapital zu Gute, welches überhaupt nur zufälliger Weise und gelegentlich, aber keineswegs principiell dasselbe Interesse mit der Arbeit hat.

Durch diese und andere Untersuchungen ge: langt der Verfasser zu dem Ergebniß, daß die koncentrirende und absorbirende Kraft des Kapitals mit geschichtlicher Nothwendigkeit Alles außer sich selbst in Proletariat verwandle und eine allgemeine Hörigkeit der Massen begründe, ja diese Massen selbst erst in dieser Eigenschaft in weiterem Umfange erzeuge. Indem das Kapital durch VerMittelung des Großbetriebs die kleineren und mittleren Eristenzen vernichtet, führt es zu einer immer mehr zugespitzten Oligarchie. Hiermit werden sein Reich und seine Herrschaft selbst immer mehr dem Punkte entgegengefahrt, bei welchem die Erpropriation der kapitalistischen Oligarchm eine geschicht

liche Aufgabe von geringerer Schwierigkeit ist, als es ursprünglich die Expropriation der großen Zahl kleiner Besitzer und sclbstständiger, mit eigenen Mitteln ausgerüsteter Arbeiter gewesen sei. Die historische Skizze der ursprünglichen Kapitalbildung gehört zu den lesenswerthesten Partien des vorliegenden Bandes. Der Verfasser stellt hier die bekannte Gemüthlichkeit bloß, deren Anschauungsweise das Kapital und den Kapitalismus aus besonderem Fleiß einzelner GesellschaftZelemcnte entstehen läßt. Er rekurrirt mit Recht auf Erklärungen aus der mechanischen Gewalt der Uebermacht, also auf Unterwerfungen, und veranschaulicht den Hergang der Eigcnthumsverändcrungen in einer weit sachgemäßeren Art, als es gewöhnlich geschieht. Wie immer nimmt er England als Normalbeispiel und versucht die großen EnteignungsvorgSnge der letzten vier Jahrhunderte in ihrer volkswirthschaftlichen und socialen Bedeutung detaillirt darzulegen. Die gewaltsamen Konsolidationen des Grundbesitzes, die entsprechende Vertreibung der kleinen Eristenzen, die Verwandlung bloßer Feudalrechtc in modernes Eigenthum, ferner die Vereinigung dn isolirten Arbeit in Manufakturen und ähnliche Hergänge werdm als die Bildungsfaktoren des Proletariats charakterisirt. Die Grundidee ist hierbei, daß die Entstehung des Kapitals auf eine in großen Dimensionen und der Regel nach gewaltsam vollzogene Trmnung des. Arbeitenden von den Arbeitsmitteln, seien diese Grund und Boden oder etwas Anderes, zurückzuführen sei. Die moderne Kolonisation dient schließlich als  gegenwärtiges Beispiel des in Europa zum größten Thcil vollendeten Prozesses. Die Schwierigkeiten der Kolonisation 'beständen hauptsächlich in der Nothwendigkeit, den eingesessenen Arbeiter zum Proletarier und Lohnarbeiter zu machen, ihn aus seinen bisherigen Produktionsund Versorgungsverhällnisfen hinauszudrängen uud unter das kapitalistische Regime mit seinm ursprünglich unumgänglichen sehr entschiedenen Polizeimaßregeln zu beugen. Mit dem ErPort von Arbeitern sei es nicht immer gethan, da sich nicht immer auch zugleich die kapitalistische Produktionsweise und ihre ursprüngliche Wurzel, die Herrschaft garantirende Polizei mit erportiren lasse. In dm modernen Zuständen habe diese Polizei, welche dm Arbeiter in schwere Abhängigkeit hineinzwängte, sich schließlich, nachdem sie ihr Werk gethan, selbst
zum größtm Theil überflüssig gemacht, woraus sich
 z. B. die Aufhebung der Antikoalitionsgesctze
erkläre. In dm Kolonien sei es aber anders.
Dort lasse sich jmes erste Stadium, die große
Expropriation, studiren, derm geschichtliche
Konsequenz sür uns eine andere viel leichtere Erpro

priation der Wmigen und die Verwandlung des
Privateigenthums in gesellschaftliches Eigenthum 
fein werde. Mit dieser socialistischen Perspektive 
ist die aus dem borliegenden Bande ersichtliche
Anschauung des Verfassers gekennzeichnet.

 Dr. Dühring.